Anfänge bis zum Ende der 1960er Jahre
Wie im vorherigen Kapitel bereits kurz angerissen, verkörpert das Jahr 1920 ein wichtiges Datum der Vereinsgeschichte des TuS Oberbrombach: 27 Jahre nach der Gründung des Turnvereins wurde hier der "Fußballclub Oberbrombach" ins Leben gerufen.
Von diesem Zeitpunkt an existierten in Oberbrombach zwei sporttreibende Vereine nebeneinander im Dorf. Von einem Miteinander konnte damals jedoch noch keine Rede sein. Jeder Verein kochte sein eigenes Süppchen und warb konkurrierend um Mitglieder.
Diesem Umstand verdanken wir es auch heute, dass der TuS über zwei Sportplätze verfügt. Der Sportplatz "Atzenkleb" entstand dabei auf Initiative des Fußballclubs.
Die ersten Verbandsspiele der Fußballer konnten ab 1922 ausgetragen werden, nachdem der FC dem Südwestdeutschen Fußballverband beigetreten war. Neun Jahre später, 1931, spielte man schon in der A-Klasse. Wie bereits zuvor im Kapitel der Vereinsgeschichte angesprochen, fand in der Zeit von 1939 bis 1945 aufgrund des 2. Weltkrieges kein Vereinssport in Oberbrombach statt. Erst ab 1947 genehmigte die französische Militärregierung wieder den Spielbetrieb.
Der Vereinsname wurde in "Sportverein Oberbrombach-Niederbrombach" geändert. Den 1. Vorsitz übernahm damals Adolf Hauth. Die Mitgliedsbeiträge wurden 1948, nach der Währungsreform, auf 30 Pfennige festgesetzt. In der damals vorherrschenden wirtschaftlichen Not kam eine Spende aus Brasilien gerade recht: Walter Brächer, der als ehemaliges Vereinsmitglied Jahre zuvor nach Brasilien ausgewandert war, kleidete die Fußballer 1948 komplett neu ein.
Das traditionelle Sportwerbefest fand bereits 1948 auf dem Atzenkleb statt. Den damaligen Höhepunkt allerdings erzielten die Fußballer: Zusammen mit Niederbrombach gelang der Aufstieg in die Bezirksliga.
Ab 1955 wurde eine Jugendfußballmannschaft innerhalb des Vereins geführt, die nachhaltig zur Stärkung der 1. Mannschaft in den weiteren Jahren diente. Dies führte dazu, dass die Fußballer nicht nur 1956 Pokalsieger wurden, sondern – nach zwischenzeitlichem Abstieg – 1958 den Aufstieg in die A-Klasse Nahe West schafften.
1962 wurde der Sportplatz Atzenkleb ausgebaut. Dies konnte jedoch nur Dank finanzieller Unterstützung des Südwestdeutschen Fußballverbandes und der tatkräftigen Hilfe der Pioniere der US-Streitkräfte verwirklicht werden.
1970er Jahre bis Anfang der 1990er
Bei den Fußballern ging es in der Zwischenzeit sportlich auf und ab. Nach dem Abstieg in die B-Klasse erfolgte 1974 der Aufstieg in die A-Klasse. Nach einigen Jahren kam dann wieder der Abstieg in die B-Klasse.
Nachdem aufgrund der zuvor erwähnten „Landflucht“ gute Fußballer nicht nur in Oberbrombach Mangelware wurden, einigte man sich 1982 zusammen mit Niederbrombach auf die Gründung der "SG Brombach", die in der B-Klasse startete. Sportlich brachte dies
jedoch keinen Erfolg ein. Nach einem Jahr kam es zum Abstieg in die C-Klasse. Schließlich trennten sich beide Vereine nach nur einem Jahr wieder und spielten fortan beide in der untersten Spielklasse.
Sportlich durchlief der TuS ab 1989 einen wahren Boom. Die Fußballer schafften den von niemand geglaubten Durchmarsch von der C-Klasse in die A-Klasse.
Mitte der 1990er bis Ende der 2000er Jahre
1996 stiegen die Fußballer aus der A-Klasse ab. Seitdem spielten die Kicker jährlich um Meisterschaft und Aufstieg in der zwischenzeitlich umbenannten Kreisliga Nahe West II mit. 2000 verpasste der TuS in den Relegationsspielen gegen Fischbach den Aufstieg in die Bezirksklasse. 2001 wurde das Kreispokalfinale erreicht, dass man nach einem rasanten und sehr guten Spiel beider Mannschaften allerdings mit 2:1 gegen die SG Oberreidenbach/Sien verlor.
2002 gewann die Reservemannschaft zum dritten Mal in Folge die Meisterschaft in der Kreisliga Nahe West II. Insgesamt wurden innerhalb von sechs Jahren vier Meistertitel und zwei Vizemeisterschaften eingefahren. Nur der VfR Baumholder war mit seiner Reserve 1999 und 2003 besser.
Die erste Mannschaft konnte dagegen nach dem verpatzten Entscheidungsspiel um die
Meisterschaft gegen den Punktgleichen SV Heimbach die Aufstiegsspiele gegen den SC Idar-Oberstein 1b erfolgreich gestalten und spielte ab der Saison 2002/2003 wieder in der Bezirksklasse. Dort erreichte man im ersten Jahr einen nie erwarteten 5. Tabellenplatz.
Die jüngste Vergangenheit: 2012 bis heute
Nach 10 Jahren A-Klasse erfolgte 2012 der Abstieg in die Kreisliga. Mit einem Trainerwechsel und einer Systemumstellung machten sich die Fußballer an die Arbeit, um den bitteren Klassenwechsel zu revidieren. Den direkten Wiederaufstieg verpassten die Fuß-
baller im darauffolgenden Jahr erst in den Aufstiegsspielen gegen den SV Oberhausen.
Im Jahr 2014 konnte sich die zweite Mannschaft des TuS eine weitere Meisterschaft erspielen. Dass die Reservemannschaft dabei nun ebenfalls die Viererkette in ihr Spielsystem einführte, sorgte in der niedrigsten Spielklasse teilweise zu Verwirrungen beim Gegner. So wurde im ersten Heimspiel der Saison 2014/15 der selbsternannte Aufstiegsfavorit FV Eckersweiler mit 10:2 nach Hause geschickt. Wenige Wochen zuvor sicherte sich die erste Mannschaft auf dem heimischen Atzenkleb den Raiffeisen-Volksbankenpokal.
2015 gelang der imposante Wiederaufstieg. In dieser Saison gelang den Fußballern bei der dritten Mannschaft des SC Idar-Oberstein im Haag der höchste nachweisbare Sieg in einem Pflichtspiel. Mit 16:0 wurden die Gastgeber vom Kunstrasen gefegt. Trainer Marco Orth traf dabei neunmal ins gegnerische Tor. Später wurde das Ergebnis durch den Rückzug des Sportclubs jedoch aus der Wertung genommen. Mit nur einem Unentschieden blieb der TuS in der Saison 2014/2015 unbesiegt und fuhr mit 82 von 84 möglichen Punkten und 116:20 Toren eine rekordverdächtige Meisterschaft ein. Zudem war man wieder in der höchsten Spielklasse auf Kreisebene zurück. Dort hat sich der TuS mittlerweile wieder etabliert und im oberen Tabellendrittel festgesetzt.